IRU und ETF unterstützen LKW-Fachkräfte aus Drittstaaten in der EU

Der internationale Transportverband IRU und die European Transport Workers Federation (ETF) wollen die Arbeitsbedingungen von LKW-Personal aus Drittstaaten verbessern. Ziel ist unter anderem, den Fachkräftemangel zu lindern.

Der internationale Transportverband IRU in Brüssel und die Gewerkschaft European Transport Workers’ Federation (ETF) in Genf fordern eine Verbesserung und Absicherung der Arbeitsbedingungen für LKW fahrende Fachkräfte aus Drittstaaten bei deren Tätigkeit in der Europäischen Union (EU). Beide Verbände haben eine gemeinsame Erklärung mit konkreten Forderungen verfasst. Diese ist EU-Kommissar Nicolas Schmit am Freitag, 19. April, in Brüssel übergeben worden. Der Luxemburger Schmit ist seit Dezember 2019 Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte. Bei den Wahlen für das Europaparlament im Juni ist Schmit Spitzenkandidat der Sozialdemokratischen Partei Europas.

IRU und ETF haben die gemeinsame Erklärung „zur Schaffung eines europäischen Rahmens zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Fahrern aus Drittstaaten, die bei in der EU ansässigen Unternehmen beschäftigt sind, unterzeichnet und an den EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte übergeben“, heisst es in einer Medienmitteilung der ETF. Darin wird auf den Mangel an ausreichend Fahrpersonal verwiesen. Das Hauptaugenmerk würde darauf liegen, mehr lokale Talente für den Fahrerberuf zu gewinnen. „Angesichts des Ausmasses des Mangels sind jedoch Fahrer aus Drittstaaten erforderlich“, wird Raluca Marian zitiert, für europäische Rechtsfragen zuständige Direktorin bei der IRU. Die IRU verurteile Misshandlung und Diskriminierung von Personen aus Drittstaaten, wie etwa im letzten Jahr in Gräfenhausen. An der Autobahnraststätte dort hatte es wegen ausbleibender Lohnzahlungen einen langen Streik polnischer Lastwagenfahrer gegeben, dem sich zahlreiche andere Fahrer aus Solidarität anschlossen.

„Missbräuchliche Praktiken und schlechte Arbeitsbedingungen haben in der EU keinen Platz. Ich begrüsse die heutige Erklärung nachdrücklich, die als Inspiration für andere Sektoren dienen soll“, wird EU-Kommissar Schmit zitiert.

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